Zukunft.

Stromkosten – Netzentgelte

Immer wieder hören wir Sätze wie „Es ist zwar nicht gut, dass da eine Monstertrasse gebaut wird, den Strom brauchen wir aber doch…“ oder „Betrifft mich doch nicht, ich wohne weit genug weg…“. Stimmt das? Betreffen die rasant steigenden Strompreise nicht uns alle? Hat der Stromnetzausbau nichts mit den Strompreisen zu tun?

Einen Teil des Strompreises in Deutschland machen die Netzentgelte aus. Die Netzentgelte in Deutschland sind die Gebühren, die die Übertragungsnetzbetreiber für die Nutzung, den Ausbau und die Instandhaltung der Stromnetze erheben. Sie werden über den Strompreis an die Endkunden weitergegeben und machen aktuell etwa ein Viertel des Strompreises aus. 

In den letzten Jahren sind die Netzentgelte in Deutschland stark gestiegen, vor allem wegen des Ausbaus der Stromautobahnen. 

Laut Verivox steigen die Netzentgelte im bundesweiten Durchschnitt im Jahr 2024 um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Bayern steigen die Netzentgelte im Jahr 2024 sogar um 17 Prozent an. Das bedeutet für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Musterverbrauch von 4.000 Kilowattstunden im Jahr ein Kostenplus von etwa 55 Euro – nur für die Netzentgelte. Damit müssen im Jahr 2024 die Haushalte bereits ein Drittel höhere Netzentgelte bezahlen als noch im Jahr 2022. Und das trotz Zuschüssen der Bundesregierung zur Stabilisierung der Netzentgelte an die Übertragungsnetzbetreiber in Höhe von 5,5 Mrd. allein für 2024. Unterm Strich zahlen diese Milliarden-Zuschüsse ebenfalls wir als Steuerzahler. 

Es sollen noch viele Stromtrassen für sehr viel Geld gebaut werden. Laut BUND-Stellungnahme 1. Entwurf Netzentwicklungsplan (NEP) Strom 2037 mit Ausblick 2045 – Version 2023, Seite 17, werden sich die Gesamtkosten des Netzaus- und Umbaus auf allen Ebenen nach den Vorstellungen des NEP auf die Größenordnung von 500 Mrd. Euro belaufen. 

Jeder Stromkunde sollte sich fragen: Wie wird sich das auf die Netzentgelte in den nächsten Jahren auswirken? Ja, natürlich brauchen wir Strom. Aber so?

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